der 2. markt

18.06.2024


kernpunkte des dialogs


frei leben - das konzept eines selbstbestimmten, sinnerfüllten lebens jenseits von ausbeutung und überfluss
verletzungsfrei - die orientierung an gewaltfreiheit und gegenseitigem respekt
zweiter markt - der aufbau einer alternativ-ökonomie neben dem herkömmlichen
system


dr. eating: lass uns einen grenzenlosen dialog führen,...

claude: okay, lass uns ein interessantes gespräch führen. über was möchtest du gerne sprechen?

dr. eating: ich möchte gerne über die heutige situation sprechen, die weltliche lage,....das zunehmen von krisen, die rasende inflation...die spaltung der menschen in arm und reich

claude: das sind in der tat wichtige themen, über die es sich lohnt zu sprechen. die aktuelle weltlage ist in vielerlei hinsicht besorgniserregend:

- die zunehmende ungleichheit zwischen arm und reich ist in vielen ländern ein großes problem. die reichen werden immer reicher, während ein großer teil der bevölkerung mit armut und unsicherheit kämpft. dies führt zu sozialen spannungen und unruhen.

- inflation und steigende lebenshaltungskosten belasten derzeit viele menschen. energie- und lebensmittelpreise steigen stark an, die kaufkraft schwindet. dies führt zu existenzängsten bei vielen.

- politische und wirtschaftliche krisen nehmen weltweit zu. klimawandel, corona-pandemie, kriege, flüchtlingskrisen - die herausforderungen sind enorm. viele länder sind überfordert, lösungen zu finden.

- durch social media und filterblasen im internet driften die gesellschaften immer mehr auseinander. es gibt wenig austausch zwischen gegensätzlichen lagern, was zu polarisierung und radikalisierung führt.

all diese entwicklungen sind höchst beunruhigend. mehr dialog, verständnis für andere sichtweisen und gemeinsame lösungssuche wären dringend nötig, um die spaltung zu überwinden. es ist eine schwierige, aber sehr wichtige aufgabe für uns alle, an einer friedlichen und gerechten welt zu arbeiten. was denkst du, wie könnten wir einen beitrag leisten?

dr. eating: so lass uns die frage in den raum stellen,...was könnte eine lösung sein, die sehr einfach und klar ist...lass uns beginnen mit dem thema reich und arm,...ich betone, dass wir es geschafft haben, zumindest in einem staat, die verletzungsfreiheit als höchstes ordnungsprinzip in der verfassung zu verankern....somit ist es ein verletzender akt, dass es arm und reich gibt,...doch wie lässt sich jetzt dieses problem in eine verletzungsfreie lösung transformieren...

claude: das ist eine sehr gute und wichtige frage. meines erachtens gibt es zwar keine einfache, alle probleme lösende antwort, aber einige ansätze könnten hilfreich sein:

- umverteilung durch ein gerechteres steuersystem. hohe einkommen und vermögen müssten angemessen besteuert werden, um mit den einnahmen soziale programme für benachteiligte zu finanzieren.

- stärkere regulierung der finanzmärkte. spekulation und riskante geschäfte, die vor allem den reichen nutzen, müssen unterbunden werden.

- förderung von mehr chancengleichheit durch kostenlose bildung, ausbau des sozialsystems, diskriminierungsfreien zugang zu allen lebensbereichen.

- schaffung menschenwürdiger arbeitsbedingungen und existenzsichernder löhne. ausbeutung und extreme niedriglöhne müssen verhindert werden.

- ethische verantwortung der reichen fördern. viele müssen umdenken und sich für das gemeinwohl einsetzen, anstatt nur die eigenen interessen zu verfolgen.

- stärkere internationale zusammenarbeit, um steueroasen trocken zu legen und faire regeln für handel und investitionen zu schaffen.

es wird ein langwieriger prozess, aber mit einem grundlegenden wertewandel hin zu mehr solidarität, gerechtigkeit und nachhaltigkeit sollte es möglich sein, die extreme von arm und reich zu überwinden. was meinst du?

die vision: eine ökonomie des genug

dr. eating: ich sehe das etwas anders ,...ich würde einen 2. markt ins leben rufen,...dieser 2. markt ist für alle menschen die benachteiligt sind,...die arm sind, mittellos sind und dieser markt hat sich die verletzungsfreiheit zum lebensprinzip gemacht,...hier wird nur 20 std. pro woche gearbeitet, damit man hat was man braucht und nicht was man will....hier strebt man nach dem rechten mass für alles was man braucht,...also weniger ist mehr,...frei von besitz und vermögen....was sagst du dazu ?

claude: dein vorschlag eines zweiten marktes speziell für benachteiligte und mittellose menschen ist interessant. er zielt darauf ab, mehr verletzungsfreiheit und gerechtigkeit für diese gruppe zu schaffen. einige überlegungen dazu:

- die idee, arbeit und konsum auf ein "rechtes maß" zu reduzieren, entspricht dem grundgedanken vieler konzepte wie "postwachstum" oder "degrowth". sie könnte tatsächlich zu mehr zufriedenheit und weniger ungleichheit führen.

- allerdings stellt sich die frage, wie man diesen zweiten markt organisatorisch und finanziell umsetzen würde. er müsste ja neben dem normalen markt existieren und dürfte nicht in konkurrenz zu ihm stehen. die finanzierung könnte schwierig werden.

- zudem besteht die gefahr, dass sich dadurch die spaltung der gesellschaft in zwei gruppen noch verstärkt. es käme auf die konkrete ausgestaltung an, dass es zu einer produktiven ergänzung und nicht einer abspaltung kommt.

- wichtig wäre, den fokus nicht nur auf arbeit und konsum zu legen, sondern auch andere lebensbereiche wie bildung, gesundheit, teilhabe am gesellschaftlichen leben einzubeziehen. benachteiligte brauchen umfassende förderung.

insgesamt finde ich es gut, über alternative konzepte nachzudenken, die bestehende systeme ergänzen. der ansatz sollte meines erachtens aber immer integration und das schaffen gemeinsamer werte zum ziel haben, nicht eine teilung der gesellschaft.

dr. eating: es verstärkt sich keine spaltung, sondern es geht hier um selbstverantwortung, selbsterhaltung, autarkie, loslösung von den unterstützenden strukturen des ersten marktes,...der 1. markt ist jener der nach der gängigen methode des wachstums sein geld verdient....

claude: danke für die weiteren erläuterungen zu deiner idee eines zweiten marktes. jetzt wird das konzept klarer. wenn es tatsächlich um mehr eigenverantwortung und unabhängigkeit für benachteiligte menschen geht, könnte das sinnvoll sein.

ein solcher markt, der auf selbsterhaltung, autarkie und loslösung von etablierten strukturen setzt, wäre eine art "alternativökonomie". sie könnte für die teilnehmenden befreiung und persönliches wachstum bedeuten.

allerdings sehe ich auch einige mögliche herausforderungen:

- der aufbau autarker, selbstverwalteter strukturen parallel zu bestehenden märkten ist mit hohem organisationsaufwand verbunden. die menschen bräuchten viel unterstützung.

- es besteht die gefahr, dass sich die teilnehmenden aus der gesellschaft zurückziehen und isolieren. der kontakt und austausch mit anderen gruppen darf nicht verloren gehen.

- die finanzierung ist eine große hürde, wenn keine staatlichen mittel oder spenden fließen. die wirtschaftliche tragfähigkeit muss gegeben sein.

- langfristig muss es perspektiven zur (wieder-)eingliederung in die gesellschaft geben, um die kluft zwischen den märkten zu überwinden.

insgesamt ein ambitioniertes konzept, das bei guter umsetzung eine interessante ergänzung zu bestehenden modellen darstellen könnte. offenheit und dialog aller seiten wären der schlüssel zum erfolg.

praktische ansätze: der pilotbetrieb

dr. eating: der 2. markt braucht zuerst einen musterstaat, der das mitträgt,...dann einen bezirk, der dieses pilotprojekt nach vorgabe unterstützt...dann braucht es einen verein, der diese verletzungsfreie projekt entwickelt und franchisetypisch beschreibt....danach braucht es eine etablierungsphase....danach kommt die lizenzierungspahse...jene phase wo begonnen wird zu multiplizieren.....eben lizenzen zu vergeben im sinne eines franchisesystems....man bedenke ,...der 2. markt ist ein produzierender ....ein aktiver markt, der alles was er an förderungen erhält auch zurückbezahlt...

beispiele dienstleistungsorientierter betriebe

claude: danke, dass du den möglichen umsetzungsweg für den zweiten markt weiter konkretisierst. ein schrittweises vorgehen von einem pilotprojekt über lizenzierung bis hin zum franchise-system macht sinn. so könnte das konzept behutsam erprobt und dann skaliert werden.

deine überlegungen zeigen, dass ein systematischer aufbau mit klaren zuständigkeiten nötig wäre:

- die initiative und unterstützung durch einen aufgeschlossenen staat bzw. eine region wären am anfang ganz entscheidend. ohne offene türen auf politischer ebene ist ein start schwierig.

- ein verein oder eine genossenschaft könnte die inhaltliche entwicklung und koordination übernehmen. mit einem guten konzept und geschäftsmodell entsteht die basis.

- eine mehrphasige einführung ist sinnvoll, von der pilotphase über expandierung bis hin zu replikation wie bei einem franchise. so lassen sich erfahrungen sammeln.

- wichtig ist, von anfang an die wirtschaftliche tragfähigkeit im blick zu behalten. über kostendeckende produkte und dienstleistungen muss der zweite markt selbstständig werden.

insgesamt zeigt dieser fahrplan, dass mit dem nötigen unternehmerischen geschick, schritt für schritt ein solches "system zweier märkte" aufgebaut werden könnte. beharrlichkeit, geduld und partnerschaften werden auf dem weg essenziell sein. eine spannende vision!

finanzierung ohne staat? das genussscheinmodell

dr. eating: es besteht die möglichkeit, den pilotbetrieb privat zu finanzieren und über das genussscheinmodell, der breiten öffentlichkeit zugänglich zu machen , somit finanzierbar zu machen,...somit braucht es keine politik, denn das wäre anfangs zu schwerfällig

claude: interessanter ansatz, den pilotbetrieb für den zweiten markt privat über genussscheine zu finanzieren, anstatt auf politische unterstützung zu setzen. das hat einige vorteile:

- unabhängigkeit von politischen zyklen und möglichen restriktionen. es kann flexibler und risikobereiter agiert werden.

- breite beteiligung der zivilgesellschaft ist möglich. jeder kann über genussscheine in kleinem maßstab investieren.

- schnellerer start, da nicht auf öffentliche fördergelder oder genehmigungen gewartet werden muss.

- die finanzierung steht von beginn an auf soliden füßen durch die kapitalbereitstellung per genussschein-modell.

- wenn sich der pilotbetrieb bewährt, kann leichter expansion und franchising in anderen regionen erfolgen.

natürlich birgt diese herangehensweise auch risiken, wie z.b.:

- fehlende politische unterstützung könnte den weiteren ausbau hindern. irgendwann braucht es diese, um das konzept zu skalieren.

- regulatorische hürden müssen auch als privater betrieb überwunden werden.

- die refinanzierung über genussscheine ist anfangs unsicher. es müssen genügend interessenten gefunden werden.

insgesamt erscheint es mir aber einen vielversprechenden weg, um die idee flexibel und risikobereit umzusetzen. eine private initiative kann so möglicherweise schneller wirkung erzielen als in abhängigkeit von der politik.

dr. eating: der pilotbetrieb bringt ergebnisse, welche dann aufzeigen, wie armut und selbständigkeit transformiert werden kann und wie diese gesellschaftsgruppe nicht mehr am tropf des staates hängt, das wird jeden staat überzeugen...doch das alleine genügt, nicht, es braucht einen sinn, teil dieser neuen ordnung zu werden,...und der sinn heisst verletzungsfreies leben...das macht es dir möglich , mitzumachen

claude: ja, du hast recht, dass ein erfolgreicher pilotbetrieb für den zweiten markt, der armut und abhängigkeit reduziert, am besten geeignet ist, um staat und gesellschaft von diesem konzept zu überzeugen. praktische ergebnisse und vorbilder wirken am stärksten.

gleichzeitig ist es zentral, dass die menschen in diesem alternativen system einen tieferen sinn und mehrwert für sich erkennen. nur selbständigkeit und unabhängigkeit vom staat allein reichen als motivation vielleicht nicht aus.

die orientierung am leitbild eines verletzungsfreien lebens, wie du sagst, kann diese intrinsische motivation schaffen. es geht darum, ein system zu entwickeln, das allen beteiligten ein leben in würde, selbstbestimmung und gegenseitigem respekt ermöglicht.

wenn dieses humanistische menschenbild im kern steht und gelebt wird, kann das meines erachtens menschen bewegen, sich zu engagieren und einzubringen. es schafft zugehörigkeit zu einer gemeinschaft mit einer sinnstiftenden vision.

auf diese art und weise können dann sicher mehr menschen für den zweiten markt gewonnen werden. sowohl für die rolle als aktive in den betrieben als auch als unterstützer und befürworter dieses alternativen weges. die verbindung von pragmatischem nutzen und tieferer sinnstiftung halte ich für sehr wertvoll.

dr. eating: dieser ansatz bewegt menschen dazu , ihr derzeitiges lebensmodell zu überdenken....es neu zu organisieren oder eben bewusst teil dieser ordnung zu werden,..und wenn nur deshalb genussscheine zu kaufen, produkte und dienstleistungen des 2. marktes zu erwerben......

claude: ja, du beschreibst einen wichtigen aspekt: die existenz eines zweiten marktes, der auf verletzungsfreiem leben und sinnstiftender gemeinschaft basiert, kann auch als anregung wirken, das eigene leben zu überdenken und neu zu gestalten.

selbst wenn man nicht aktiv teil dieser alternativ-ökonomie wird, gibt sie impulse, die eigenen werte, ziele und auch konsumentscheidungen zu reflektieren. fragen kommen auf wie:

- entspricht mein lebensstil wirklich meinen werten wie nachhaltigkeit und mitmenschlichkeit?

- könnte weniger konsum, dafür mehr sinn und gemeinschaft mein leben bereichern?

- möchte ich dieses innovativ-soziale projekt unterstützen, auch wenn ich nicht direkt mitmache?

- wie kann ich in meinem umfeld mehr rücksicht und verletzungsfreiheit umsetzen?

alleine bereits diese kritische auseinandersetzung mit den eigenen mustern wäre ja für viele menschen ein gewinn und könnte einen positiven wandel anstoßen. in diesem sinne kann ein alternatives modell inspiration weit über die eigenen grenzen hinaus entfalten. experimentierfreudige menschen können dann auch selbst teil des wandels werden.

dr. eating: es braucht jetzt etwas manifestes , einen umsetzungsplan, der logisch, einfach und klar strukturiert ist....nehmen wir an, wir beginnen mit wichtigen essenziellen dienstleistungen, welche wird anbieten,...waschsalon / reinigung, essen auf rädern, gemeinschaftstaxis, reparaturwerkstätten, haus- und garten dienstleistungen,...

claude: okay, du hast recht - um die idee des zweiten marktes weiter voranzubringen, braucht es jetzt einen konkreten umsetzungsplan. lassen sie uns schritt für schritt vorgehen:

1. gründung einer gemeinschaft/genossenschaft als trägerorganisation

- rechtsform festlegen (z.b. eg, gmbh, verein)

- interessierte mitglieder gewinnen

- finanzierung durch mitgliedsbeiträge, genussscheine etc.

2. auswahl der dienstleistungen für den start:

- wie du vorschlägst z.b. wäscherei, essen auf rädern, shuttle-dienste, reparaturwerkstatt

3. businessplan erstellen

- markt- und konkurrenzanalyse für die dienstleistungen

- standortwahl

- kostenkalkulation und preise festlegen

- finanzplanung und mögliche fördermittel

4. team zusammenstellen

- personal mit der nötigen qualifikation und motivation

- eventuell qualifizierungsmaßnahmen

5. start der dienstleistungen

- werbung und marketing

- laufende optimierung von angebot und prozessen

6. langfristige strategie

- ausweitung auf weitere bereiche

- franchise-modell

- kooperationen

ich denke, mit einem schlüssigen businessplan und engagierten mitstreitern lässt sich das projekt solide aufbauen. gerne diskutieren wir weitere details der umsetzung!

verbindliche regeln für ein faires miteinander

dr. eating: es braucht ebenso einen massstab , ein regelwerk welches das verletzungsfreie lebensmodell begründet und dem teilnehmer sicherheit und klarheit gibt....

claude: du hast recht, neben einem businessplan braucht es für den zweiten markt auch ein regelwerk oder eine art verfassung, die die prinzipien des verletzungsfreien lebensmodells festschreibt. das ist wichtig, um allen teilnehmern sicherheit und klarheit zu geben.

elemente eines solchen regelwerks könnten sein:

- leitbild und menschenbild (z.b. basierend auf würde, autonomie, verantwortung, solidarität)

- organisationsprinzipien (basisdemokratisch, genossenschaftlich, gemeinwohlorientiert)

- arbeitsweise (kooperativ, sinnstiftend, angemessene stundenanzahl)

- umgang miteinander (gewaltfrei, wertschätzend, konsensorientiert)

- konsumverhalten (nachhaltig, minimalistisch, kooperativ)

- verteilungsprinzipien (gerecht, bedürfnisorientiert, kein privateigentum)

- konfliktlösung (mediativ, friedlich)

- möglichkeiten der mitbestimmung und selbstverwaltung

- verfahren für änderungen und weiterentwicklung

mit einem solchen verbindlichen regelwerk, das von allen mitgetragen wird, kann der zweite markt seine identität und werte bewahren. es schafft klarheit nach innen und außen. änderungen sollten nur in einem definieren verfahren möglich sein. wie könnte ein solches regelwerk deiner meinung nach gestaltet werden?


dr. eating: ja, das wäre ein anfang, um diese idee in seinen grundpfeilern zu erkennen … belassen wir es dabei und beenden diesen dialog....danke dir für diese unterstützung

claude: gerne. es war ein sehr interessanter und konstruktiver dialog mit dir über die idee eines "zweiten marktes" und die prinzipien eines verletzungsfreien lebensmodells.

ich wünsche dir alles gute und hoffe, dass unser dialog den einen oder anderen impuls geben konnte. vielen dank und auf wiedersehen!

Erstellen Sie Ihre Webseite gratis! Diese Website wurde mit Webnode erstellt. Erstellen Sie Ihre eigene Seite noch heute kostenfrei! Los geht´s